Bevor aber auf das Geschmacksurteil eingegangen wird, erfolgen
zunächst wie in den Erprobungen zuvor, einige allgemeine Informationen zur
Kaffeezubereitung mit der French Press und zum Testablauf an sich. Denn: An der
French Press scheiden sich die Geister. Für die einen ist sie lediglich ein
Notbehelf, wenn aus irgendwelchen Gründen die Filterkaffeemaschine nicht
eingesetzt werden kann. Für andere ist es die Methode schlecht hin, um guten Kaffee
stilvoll aufzubrühen.
Aufbau der French Press und Folgen für die richtige Kaffeezubereitung
Der Aufbau einer French Press ist recht simpel. Im Prinzip
handelt es sich um eine zylindrische Kaffeekanne in deren Deckel ein feinmaschiges
Sieb eingebaut wurde, das wie ein Stempel nach unten gedrückt werden kann. Beim
Brühvorgang wird das grob gemahlene Kaffeepulver lose in die Kanne gegeben und
mit kochendem Wasser übergossen. Das hat den Vorteil, dass der Kaffee seine
Aromen ungehindert an das Wasser abgeben kann. Nach einer variablen Ziehzeit
von 3 – 8 Minuten) wird kurz umgerührt und anschließend der Stempel langsam nach
unten gedrückt. Fertig!
Die Stärke und das Aroma des Kaffees können durch die
Pulvermenge und der Ziehzeit variiert werden. Je länger der Kaffee zieht, desto
mehr kommen die Bitteraromen zum Vorschein. Daher ist es wichtig, wenn mehr
Kaffee gebrüht wird, als nach dem Ziehen aufgebraucht wird, den Kaffee nach dem
Stempeln umzufüllen. Andernfalls wird der restliche Kaffee bis hin zur
Ungenießbarkeit bitter.
Oft wird im Zusammenhang mit der Zubereitung in der French
Press das Vorhandensein von feinem Kaffeesatz bemängelt. Die Kanne würde nicht
richtig Filtern. Die Ursache liegt meist darin, dass zum Brühen normales
Filterkaffeepulver verwendet wird. Dieses ist für das Sieb der handelsüblichen
Kaffeebereiter allerding zu fein gemahlen. Ideal ist ein Mahlgrad, der etwa die
doppelt so große Körnung des Filterkaffeepulvers hervorbringt. Das Ergebnis
ähnelt dann eher einem Kaffeeschrot als einem Pulver. Die Menge des Pulvers kann
je nach Geschmack und gewünschter Stäre angepasst werden. Hierbei spielt auch
die verwendete Kaffeesorte eine entscheidende Rolle. Als Faustregel gilt, dass
wegen des gröberen Mahlgrades optisch etwas mehr Pulver als in der Filtermaschine
verwendet wird.
Verkostung der BellaCrema Selection des Jahres 2013 Sol de Peru Kaffeebohnen
Die Sol de Peru Bohnen wurden mit der Handmühle auf French
Press Niveau zerkleinert und in einer kleinen Kanne für 4 Tassen aufgebrüht. Eden
mag relativ starken Kaffee. Den milden Charakter der Selection des Jahres 2013
glich er daher mit einer erhöhten Pulvermenge aus. Pro Tasse wurde ein
gehäufter Esslöffel Kaffeepulver verwendet. Die Ziehzeit betrug etwa 5 Minuten.
Das Ergebnis war überraschend positiv. Obwohl für die
Hochdruckzubereitung optimiert, war der Geschmack im Vergleich zu den Tests mit
der Siebträgermaschine fülliger und runder. Erstmals ließ sich sogar erahnen,
was die Marketingabteilung mit der fruchtigen Beerennote gemeint haben könnte. Das
betrifft auch die versprochene nussige Geschmacksnote bei der Zugabe von Milch
(Frischmilch mit 3,8% Fettanteil). Nachmachen wird unbedingt empfohlen. Eden
bescheinigt der Melitta BellaCrema Selection des Jahres 2013 Sol de Peru uneingeschränkte
French-Press-Tauglichkeit.
Infos
Der Test findet im Rahmen eines trnd-Projekts statt. Die Kaffeebohnen wurden mir kostenlos überlassen. Weitere Infos unter folgenden Links:
Projektseite: http://melitta-bellacrema-selection-2013.trnd.com/
Trnd-Partner werden: http://www.trnd.com/empfehler
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